Im Obergeschoss des LiteraturHauses befindet sich ein LiteraturMuseum, denn die Verbindung zwischen Wipfeld und der Literatur hat Tradition! Mit Conrad Celtis, Eulogius Schneider, Engelbert Klüpfel und Nikolaus Müller entstammten dem Ort während der letzten 550 Jahre immerhin 4 Literaten von europäischem Rang. Diese „Dichter-Dichte“ ist wohl unübertroffen.
Das LiteraturMuseum stellt die Lebenswege der 4 Literaten vor, die stets ausgehend von Wipfeld häufig durch halb Europa führten. In moderner und ansprechender Ausstellungsgestaltung werden Leben und Werke der Literaten spannend und abwechslungsreich präsentiert und in ihren wechselseitigen Bezügen reflektiert. Den erlebnisorientierten Charakter der Ausstellung betonen interaktive Medienstationen, an denen die Werke auch hörbar sind und einzigartige Klangerlebnisse möglich werden: Erleben Sie die erstmalige Wiederaufführung der Singspiele von Conrad Celtis nach über 500 Jahren und das vom Mönch und Revolutionär Eulogius Schneider vor über 200 Jahren gedichtete Freiheitslied zur Französischen Revolution – die „Marseillaise“ in deutscher Sprache!
Conrad Celtis (1459-1508)
Celtis ist der Stammvater der Wipfelder Literaten. Als 18jähriger verließ er seinen Geburtsort, studierte, lehrte und wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des deutschen Humanismus. Ein Gelehrter und Dichter, der das Mittelalter überwand und eine neue Zeit einleitete. Der „Erzhumanist“ aus Franken – aus Wipfeld!
Conrad Celtis: Armonia Carminis Elegiaci quattuor vocum
Männerquartett des Universitätskammerchors Würzburg
Engelbert Klüpfel (1733-1811)
Klüpfel prägte das Zeitalter der katholischen Aufklärung. Der Augustinermönch genoss eine theologische Ausbildung und widmete sich bald der Lehre an Schule und Universität. Als Professor für Dogmatik und Polemik in Freiburg verfasste er theologische Werke und eine Biografie von Conrad Celtis. Ein Theologe aus Franken – aus Wipfeld!
Engelbert Klüpfel: Nachruf auf Eulogius Schneider
Sprecher: Benedikt Anzeneder
Eulogius Schneider (1756-1794)
Schneider ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten der französischen Revolution. Streitlustig von Jugend an wurde er Mönch, Prediger und schließlich Professor für Poetik, bevor er im Elsass seine revolutionäre Erfüllung fand. Er wollte der Französischen Revolution mit der Guillotine zum Sieg verhelfen – und fiel ihr schließlich selbst zum Opfer. Ein Revolutionär aus Franken – aus Wipfeld!
Eulogius Schneider: Sei gelobt und hochgepriesen (1. und 2. Strophe)
Gesangverein Liederkranz Wipfeld
Nikolaus Müller (1758-1833)
Müller betrieb einen Warenhandel und versah das Amt des Schultheißen 37 Jahre lang. Umsichtig leitete er die Geschicke der Gemeinde. Sein ganzes Leben verbrachte er in Wipfeld, arbeitend und von Zeit zu Zeit schreibend. Rationell und praktisch bot Müller in seinen Büchern Hilfestellungen im Alltag. Ein Aufklärer aus Franken – aus Wipfeld!
Nikolaus Müller: Von der Heilquelle überhaupt
Sprecher: Thomas Prüfer
